Eine häufig unterschätzte Komplikation der schweren peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) stellt die ischämische Neuropathie dar. Bei der klinischen Symptomatik treten motorische Defizite gegenüber Schmerzen und Sensibilitätsstörungen zurück. Überwiegend handelt es sich um asymmetrische oder monomelische, nur die Beine betreffende Manifestationstypen. Alle Nervenfaserklassen sind betroffen. Neben der ischämischen Neuropathie findet sich häufig die Kombination mit einer diabetischen Neuropathie, gekennzeichnet durch klinische und neurophysiologische Unterschiede. Die Therapie ist symptomatisch, und die Prognose wird entscheidend von dem zugrunde liegenden Gefäßleiden, aber auch von dem erhöhten kardialen Risiko dieser Patienten bestimmt.
Diagnostik der ischämischen Neuropathie
- Klinisch-neurologische Untersuchung
- Laboruntersuchungen: Glucose,
HbA1c, Transaminasen, Carbohydrat-defizientes Transferrin, Triglyceride, Cholesterin,
Immunglobuline, Eiweißelektrophorese,
Komplement, Kreatinin, Harnstoff, Harnsäure, Schilddrüsenmarker, Prostatamarker,
Tumormarker, B-Vitamine, Folsäure, Vaskulitis-Antikörper, Infektionsmarker wie HIV oder
Borreliose-Antikörper
- Motorische und sensible Neurographie mit Oberflächenelektroden
- Nadel-Elektromyographie
- Thermometrie
- Vibratometrie
- Autonomes Nervensystem:
– Herzfrequenzvariabilitäts-Messung (HFV)
– Sudomotoren: Sympathischer Hautreflex (SSR), Ninhydrin-Schweißtest
– Durchblutung/Blutdruckregulation: Ultraschall-Mikrosonographie, Nah-Infrarotmessung, Kipptischversuche
– Hormonelle Stoffwechselregulation: Hypoglykämietest
– Auge: Pupillometrie
– Urogenitalsystem: Urodynamik mit Uroflowmetrie und Zystometrie, Phallometrie und somatisches Pudendus-SSEP
– Darm: Tonometrie, Passagediagnostik
Symptomatische Therapie der ischämischen Neuropathie
- Allgemeine Maßnahmen
Kalte und warme Extremitätenwickel, Wechselgüsse, Wechselfußbäder
- Medikamentöse Therapie bei Parästhesien
Benzodiazepine oder kleine Dosen Neuroleptika wie Haloperidol (dreimal 2,5 mg/d oral), Promethazin (dreimal 25 mg/d oral) oder Laevomepromazin (dreimal 2,5 mg/d oral)
- Medikamentöse Therapie bei schmerzhaften Muskelkrämpfen oder Faszikulationen
Chinin, Dantrolen, Baclofen, Procainamid, Benzodiazepine
- Medikamentöse Therapie bei Schmerzen
Bei leichten Schmerzen:
– Peripher wirksame Analgetika wie Salicylate, Pyrazolidinderivate, Pyrazolonderivate
Bei länger anhaltenden, chronischen Schmerzen:
– Thymoleptika wie Imipramin (24–300 mg/d oral), Amitriptylin (25–150 mg/d oral), Desipramin (50–200 mg/d oral), Clomipramin (50–75 mg/d oral) Paroxetin (bis 40 mg/d oral), Citalopram (bis 40 mg/d oral)
– Membranstabilisatoren wie Carbamazepin (bis 600 mg/d oral), Lidocain (einmal 5 mg/kg Körpergewicht), Mexiletin (bis 600 mg/d oral)
– Capsaicin (viermal 0,75 % Creme) eventuell in Kombination mit Neuroleptika
Bei schweren, therapierefraktären Schmerzen:
– Tramadol (bis 600 mg/d oral in 4 Einzeldosen eventuell in Retardform)
– Buprenorphin (0,002–0,003 mg/kg Körpergewicht alle 6–8 Stunden)
– Tilidin (bis sechsmal 100 mg/d)
– Dihydrocodeinhydrogentartrat (bis 240 mg/d oral in 2–3 Einzeldosen)
– Morphiumsulfat (mittlere Dosierung dreimal 30 mg/d oral)
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