Wechselwirkungen von Cannabis mit anderen Medikamenten

Da Medizinalhanf bei immer mehr Patienten zur Behandlung ihrer Krankheiten, angefangen bei chronischen Schmerzen, Epilepsie, Migräne bis hin zu Angst-, Schlafstörungen, ADHS und vielen weiteren Krankheitsbildern eingesetzt wird, stellt sich bei Betroffenen oftmals die Frage, welche Wechselwirkungen mit konventionellen Pharmazeutika auftreten können. Cannabis kann die Wirkung einiger Medikamente beeinflussen, daher ist es sehr wichtig, stets gut informiert zu sein.

Cannabis kann die Wirkung einiger Medikamente verstärken oder verringern

Der Grund für das Auftreten dieser Wechselwirkungen ist, dass Cannabis wie viele andere Arzneimittel an den gleichen Stellen im Körper ansetzt und in der Leber abgebaut wird. Dadurch kann der Wirkungsgrad einiger Medikamente stark variieren. Tatsache ist, dass der alleinige Konsum von Cannabis keine Todesursache darstellt, und trotzdem kann die simultane Einnahme von anderen Präparaten ernstzunehmende Folgen haben.

Eine Übersicht der gängigsten Medikamente in Wechselwirkung mit Cannabis

Schmerzmittel und Cannabis

Opiate bzw. Opioide wie Morphin, Tramadol und Fentanyl wirken schmerzlindernd. Sie können allerdings starke Nebenwirkungen hervorrufen – die typischen Beschwerden sind Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung und Atemdepression. Die gemeinsame Einnahme von Cannabis und den besagten Schmerzmitteln bringt tatsächlich einige Vorteile. Neben der Schmerzmilderung bekämpft medizinisches Marihuana auch die Übelkeit, die durch die Opiate bzw. Opioide auftreten kann. Vor allem in der Krebstherapie kann dadurch die Lebensqualität der Patienten signifikant verbessert werden. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die stark süchtig machenden Pharmazeutika mit der Zeit abgesetzt werden können, falls das Cannabis zur Schmerzbehandlung als ausreichend empfunden wird.

Blutdruck-Medikamente und Cannabis

Patienten, die Medikamente gegen zu hohen Blutdruck einnehmen, sogenannte Betablocker, sollten vor allem beim Konsum hochpotenter Sorten aufpassen. Cannabis wirkt stimulierend auf das Herz-Kreislauf-System und erhöht den Sauerstoffverbrauch. Es sind zwar nicht viele Fälle bekannt, bei denen der Blutdruck durch die Kombination von Marihuana und Blutdruck-Medikamenten gefährlich gesunken ist, aber trotzdem ist Vorsicht geboten – Lieber auf Nummer Sicher gehen und den Konsum einstellen.

Gerinnungshemmende Medikamente und Cannabis

Cannabis kann die Wirkung von Medikamenten zur Hemmung der Blutgerinnung stark beeinflussen. Dazu zählen die Blutverdünner Aspirin, Warfarin und Heparin aber auch Arzneimittel, die ein starkes Blutungsrisiko aufweisen wie Ibuprofen und Naproxen. Durch den Konsum von Cannabis wird die blutverdünnende Wirkung der Arzneimittel verstärkt, wodurch das Risiko für blaue Flecken und starke Blutungen erhöht wird.

Antibiotika und Cannabis

Es sind keine Wechselwirkungen zwischen Cannabis und Antibiotika bekannt. Trotzdem solltet ihr mit eurem Arzt absprechen, ob der Konsum von Cannabis während der Einnahme bestimmter Antibiotika unbedenklich ist.

Anti-Baby-Pille und Cannabis

Es ist nicht ganz ausgeschlossen, ob ein gewisses Risiko bei der Einnahme der Anti-Baby-Pille und dem Konsum von Cannabis besteht. Es kann allerdings durchaus passieren, dass erstmaliger Konsum  oder eine Überdosierung zu Erbrechen führt. Sollte das innerhalb der ersten drei Stunden nach der Einnahme der Fall sein, so kann dadurch die Wirkung der Pille herabgesetzt werden.

Sedativa und Cannabis

Medikamente wie Benzodiazepine (Valium und Ativan) sowie auch einige Antidepressiva und Betäubungsmittel wie Codein wirken im zentralen Nervensystem und haben deshalb eine beruhigende Wirkung. Die Kombination mit Cannabis ist deswegen problematisch, weil THC eine ähnliche Wirkungsweise hat und die zeitgleiche Einnahme sehr schläfrig und benommen machen kann. Vom Autofahren ist hier wirklich dringlichst abzuraten, da die erhöhte Müdigkeit und Konzentrationslosigkeit das Fahrvermögen stark beeinträchtigt. Wie auch die bereits erwähnten Schmerzmittel haben besonders Benzodiazepine ein hohes Suchtpotential, weshalb Medizinalhanf immer häufiger als zusätzliche Behandlungsmethode oder sogar als Alternative eingesetzt wird.

Medikamente zur Blutzuckerkontrolle und Cannabis

Cannabis hat eine positive Wirkung auf die Insulinresistenz, wodurch die Kontrolle des Blutzuckers erleichtert wird. Allerdings solltet ihr bei der Einnahme von Medikamenten wie beispielsweise Metformin aufpassen, weil Cannabis die Wirkung herabsetzen kann.

 

Cannabis hilft bei vielen verschiedenen Krankheiten und wird von immer mehr Patienten zur Behandlung eingesetzt. Grundsätzlich solltet ihr beachten, dass jeder Körper anders auf die Kombination von Cannabis mit anderen Medikamenten reagiert und die Wechselwirkungen bei jedem unterschiedlich sein können. Falls ihr ein bestimmtes Medikament schon über einen längeren Zeitraum einnehmt und zusätzlich Cannabis zu Therapiezwecken konsumieren wollt, solltet ihr das unbedingt mit einem Arzt absprechen.  Die gelisteten Wechselwirkungen dienen  als grobe Orientierung und dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung.

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