Kaffee - Einlauf ??

Kaffee als Einlauf: Wer kommt auf so eine Idee?

Kaffee für Einläufe zu verwenden ist kein neuer Trend. Vielmehr handelt es sich um eine schon alte Behandlungsmethode.

In den 1920er Jahren entwickelte der deutsche Arzt Max Gerson die sogenannte Gerson-Therapie. Ursprünglich war sie nur zur Behandlung von Tuberkulose gedacht, später erkannte Gerson aber auch den Zusammenhang zwischen Ernährung und Krebserkrankungen.

 

Ein Bestandteil der Gerson-Therapie sind Kaffee-Einläufe. Er behandelte damit erfolgreich - meist in Verbindung mit einer Saftkur - viele chronische Erkrankungen wie beispielsweise Tuberkulose, Diabetes, Migräne und eben auch Krebs.

Das Geheimnis der Kaffee-Einläufe liege in ihrer entgiftenden Wirkung. Diese ist zwar nicht wissenschaftlich nachgewiesen, seine Erfolge sprachen jedoch für sich. So werden in manchen Krebskliniken durchaus auch heute Kaffee-Einläufe gemacht.

 

Wirkung des Kaffee-Einlaufs

Kaffee gilt oral eingenommen als Genuss- und Suchtmittel. Auf anderem Wege dem Körper zugeführt, wird aus Kaffee ein Heilmittel.

Wird Kaffee dem Körper über den Darm zugeführt, wird er von der Darmschleimhaut aufgenommen und gelangt von dort ins Blut. Von hier aus wird er jedoch nicht im gesamten Körper verteilt, sondern gelangt über die Pfortader direkt zur Leber.

Die Pfortader sammelt alles "verbrauchte" Blut von Magen, Darm, Bauchspeicheldrüse und Milz und transportiert es zur Leber. In diesem Blut sind also alle Abbauprodukte und Giftstoffe dieser Organe enthalten.

 

Die Leber wiederum ist unser Entgiftungsorgan und baut diese Giftstoffe ab. Wird über den Darm Kaffee aufgenommen, hat dieser mehrere Auswirkungen auf die Pfortader, die Leber und die Galle.

So weiten sich durch den Kaffee die Gallengänge, wodurch die Galle besser fließen kann. Die im Kaffee enthaltenen Enzyme regen zusätzlich die Gallenproduktion an.

Außerdem weiten sich Blutgefäße des Pfortader-Kreislaufs. Das sind die kleinen Gefäßverästelungen der Pfortader. Dadurch gelangen sowohl Nähr- als auch Giftstoffe aus dem Bauchraum besser zur Leber.

 

Im Darm selbst wirken die im Kaffee enthaltenen Theophylline und Theobromine zum einen entzündungshemmend, zum anderen erweitern sie die Blutgefäße des Darms.

Ein Kaffee-Einlauf wirkt also reinigend und entgiftend.

 

Kaffee-Einlauf - so funktioniert's

Einen Kaffee-Einlauf können Sie selbst durchführen. Sie brauchen dafür keine Hilfe einer zweiten Person. Wie oft Sie einen Kaffee-Einlauf durchführen sollten, hängt von der Art und Schwere der Erkrankung ab. Generell sollten Sie jedoch immer Ihren Arzt zu Rate ziehen und sich mit ihm besprechen.

 

Für einen Kaffee-Einlauf bringen Sie zuerst einen Viertelliter Wasser zum Kochen und rühren dann drei Teelöffel Kaffeepulver ein. Das darf dann etwa 15 Minuten bei niedriger Temperatur köcheln.

Danach filtern Sie diesen Kaffee und füllen ihn anschließend mit soviel abgekochten Wasser auf, dass Sie eine Menge von einem Liter erhalten. Die Temperatur sollte lauwarm sein, 37 Grad jedoch nicht übersteigen.

 

Für die Durchführung des Einlaufs

benötigen Sie einen sogenannten Irrigator. Dabei handelt es sich um ein spezielles Gefäß für Einläufe, an das schon ein Schlauch angebracht ist. Diesen Irrigator füllen Sie nun mit dem "Kaffee".

Legen Sie sich auf den Boden, eine weiche Matte als Unterlage macht es bequemer. Sie sollten sich auf die linke Seite legen, da der Einlauf so leichter in den Darm gelangt. Winkeln Sie dabei das rechte Bein an.

Damit der Einlauf später gut fließen kann, sollte der Irrigator mindestens in Höhe des Knies gehalten werden, also etwas höher als der Körper.

Führen Sie jetzt den Schlauch des Irrigators ein paar Zentimeter weit in den After ein. Gehen Sie dabei vorsichtig vor, um Verletzungen zu vermeiden und verwenden Sie etwas Vaseline als Gleitmittel.

Öffnen Sie das Ventil des Schlauchs, kann der Einlauf in den Darm fließen. Verspüren Sie einen zu großen Druck, schließen Sie den Hahn wieder und warten Sie, bis der Druck nachgelassen hat.

Insgesamt sollten mindestens 500 Milliliter einlaufen. Schaffen Sie den ganzen Liter, ist das gut. Es muss aber nicht die ganze Flüssigkeit sein.

Ist das geschafft, schließen Sie den Hahn und entfernen den Schlauch langsam aus dem After. Damit der Einlauf nicht gleich herausläuft, heißt es nun den Po zusammenzukneifen.

Legen Sie sich nun bequem auf den Rücken und erhöhen Sie das Becken etwas. Das geht am einfachsten, indem Sie ein Kissen unter das Gefäß legen.

In dieser Stellung sollte der Einlauf etwa eine Viertelstunde wirken dürfen. Das Gefühl im Darm wird sicher ungewohnt sein, es wird gluckern und Sie werden Stuhldrang verspüren. Durch ruhiges und tiefes Atmen entspannen Sie und halten so die 15 Minuten besser durch.

Im Anschluss gehen Sie zur Toilette und entleeren Ihren Darm wie gewohnt. Zwingen Sie sich aber nicht, die 15 Minuten unbedingt durchzuhalten: Wenn es nicht geht, gehen Sie eben schon vor Ablauf der Zeit zur Toilette.

 

Danach sollten Sie den Irrigator gründlich reinigen, damit sich keine Keime festsetzen.

 

https://praxistipps.focus.de/kaffee-einlauf-was-sie-darueber-wissen-sollten_97902

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