Eine mehrjährige Studie hat ergeben, dass der Cannabiskonsum über einen langen Zeitraum hinweg mit nachhaltigen Auswirkungen auf Gewicht und Stoffwechsel verbunden ist. Die Ergebnisse der Untersuchung bescheinigten den Konsumenten einen niedrigeren Body-Mass-Index (BMI) und einen niedrigeren Gesamtcholesterinspiegel.
Studie bescheinigt Cannabiskonsumenten bessere physische Verfassung
Forscher in Santander, Spanien, überwachten für eine wissenschaftliche Untersuchung [1] den Gesundheitszustand von 510 Probanden über einen Zeitraum von drei Jahren. Regelmäßig wurden die Teilnehmer untersucht und verschiedene Ergebnisse abgeglichen. Ziel war es, einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Cannabis und dem Körpergewicht nachzuweisen. Die Resultate hat das Journal of Psychopharmacology gerade im Februar veröffentlicht [2]. Die Teilnehmer der Studie wurden in drei Gruppen eingeteilt: Nicht-Konsumenten Dauerkonsumenten oder Probanden, die unregelmäßig konsumieren.
Gleich zu Beginn der Studie stellten die Forscher fest, dass Cannabiskonsumenten ein im Durchschnitt geringeres Gewicht, einen niedrigeren Body-Mass-Index, einen niedrigeren gesamten Cholesterinspiegel und im speziellen einen niedrigeren Lipoprotein-Cholesterinspiegel aufwiesen als Nicht-Konsumenten. Diese Unterschiede in Bezug auf Gewicht, BMI und die Blutwerte blieben über einen Zeitraum von drei Jahren konstant. Und die gemessenen Werte sind nicht etwa vernachlässigbar für die körperliche Verfassung des Menschen. Vielmehr bescheinigten sie denen, die Cannabis konsumierten, tatsächlich einen besseren allgemeinen Gesundheitszustand. Allerdings zeigte sich bei Probanden, die ihren Konsum abbrachen, eine durchschnittlich sehr hohe Gewichtszunahme. Auch der BMI und die Blutwerte veränderten sich deutlich schneller ins negative als bei Konsumenten und Nicht-Konsumenten.
Zusammenhang zwischen Cannabis und Metabolismus wurde bereits früher nachgewiesen
Das Ergebnis der Untersuchung stimmt mit den Resultaten früherer Studien überein. Schon 2015 und 2016 belegten die Daten, dass der konstante Cannabiskonsum die Risiken für Fettleibigkeit, Diabetes oder einen hohen Cholesterinspiegel reduziert. Bereits 2013 wurden im American Journal of Medicine Studienergebnisse veröffentlicht, die deutlich machten, dass die Konsumenten unter den Teilnehmern der Untersuchung sich sowohl bezüglich ihrer Blutwerte, als auch ihres Körperumfangs, in besserer Verfassung befanden. Gerade der Insulinspiegel und damit das Risiko an Diabetes zu erkranken, ist bei Cannabiskonsumenten demnach eindeutig reduziert.
Über die Auswirkungen von Cannabis für die Gesundheit entscheidet auch die Konsumform
Die Autoren aus verschiedenen Universitäten und Forschungseinrichtungen in Santander arbeiteten die für die aktuelle spanische Studie zusammen. Sie kamen zu dem Schluss, dass der Cannabiskonsum eine schützende Wirkung auf den Stoffwechsel hat. Diese spiegelt sich tatsächlich in klinisch messbaren Resultaten wieder. Wie genau die Wirkstoffe der Cannabispflanze den Stoffwechsel beeinflussen, wird wohl ein Thema für weitergehende Forschungen sein. Ebenso muss unterschieden werden, welche Rolle unterschiedliche Konsumgewohnheiten spielen können. Da das Rauchen von Tabak unter keinen Umständen positive Wirkungen auf die menschliche Gesundheit hat, ist der Gebrauch von Cannabis beispielsweise im Joint sicher keine gesundheitsfördernde Maßnahme. Interessant wäre also eine vergleichbare Langzeitstudie mit Unterscheidung zwischen Cannabis rauchen, Cannabis im Vaporizer verdampfen, oder dem Konsum der Wirkstoffe in Lebensmitteln.
Quellen und Studien
[1] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30702972
[2] https://www.amjmed.com/article/S0002-9343%2813%2900200-3/abstract
Kommentar schreiben