Restless-Legs-Syndrom: Die vergessene Krankheit

Bei symptomatischem RLS kann gleichzeitig eine Polyneuropathie vorliegen, die jedoch die Beschwerden nicht hinreichend erklärt. Der Verlauf der Erkrankung ist in aller Regel chronisch progredient, mit initial intermittierendem Auftreten der Beschwerden. Beschwerdefreie Intervalle werden zunehmend seltener und die nächtliche RLS-Symptomatik tritt häufiger und intensiver auf.

 

Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) gehört mit einer Prävalenz von circa zwei bis zehn Prozent zu den häufigsten und gut therapierbaren neurologischen Erkrankungen. Es ist durch einen überwiegend in Ruhesituationen auftretenden Bewegungsdrang, der üblicherweise mit Parästhesien in den Beinen einhergeht, charakterisiert. Typischerweise treten die Beschwerden verstärkt abends und in der Nacht auf und sistieren bei Bewegung. Charakteristisch sind nächtliche unwillkürliche Beinzuckungen, so genannte Periodic Limb Movements. Eine spezifische Therapie sollte erst nach differenzialdiagnostischer Abgrenzung von anderen beinbezogenen Missempfindungen (zum Beispiel Polyneuropathie) und bei deutlicher Beeinträchtigung der Lebens- beziehungsweise Schlafqualität des Patienten erfolgen. In kontrollierten Studien untersuchte Substanzen wie L-DOPA/ DDC-Hemmer in der Standard- und Retardform sowie Dopaminagonisten bieten effiziente und sichere therapeutische Möglichkeiten.

Das Leitsymptom des RLS ist ein unangenehmer Bewegungsdrang der Extremitäten, der ausschließlich oder überwiegend in Ruhe und Entspannung vor allem am Abend und in der Nacht, mit einem Maximum kurz nach Mitternacht, auftritt. Damit verbunden sind sensible Symptome wie Kribbelparästhesien, Ziehen, Reißen, Stechen, Schmerzen oder vom Patienten nicht näher zu beschreibende Missempfindungen, die unilateral alternierend oder symmetrisch auftreten. Durch Bewegen der Beine oder Lagewechsel im Bett können die Beschwerden etwas reduziert werden. Meist ist es jedoch notwendig aufzustehen und umherzugehen, um ein Sistieren oder eine deutliche Linderung der Beschwerden zu erzielen. Ein Teil der Patienten berichtet über das Auftreten von Zuckungen der Beine. Neben Einschlafstörungen, verursacht durch RLS-Symptome, treten bei vielen Patienten Durchschlafstörungen mit häufigem Erwachen auf. In den nächtlichen Wachphasen stehen die Patienten auf und gehen umher beziehungsweise versuchen durch Wechselduschen, Massagen oder Gymnastikübungen der Beine die Beschwerden zu lindern. Das primäre oder idiopathische Restless-Legs-Syndrom unterscheidet sich in seiner klinischen Symptomatik nicht vom sekundären RLS . Der neurologische Untersuchungsbefund bei idiopathischen RLS-Patienten ist unauffällig. Bei symptomatischem RLS kann, vor allem bei niereninsuffizienten Patienten, gleichzeitig eine Polyneuropathie vorliegen, die jedoch die Beschwerden nicht hinreichend erklärt. Der Verlauf der Erkrankung ist in aller Regel chronisch progredient, mit initial intermittierendem Auftreten der Beschwerden. 

https://www.aerzteblatt.de/archiv/24884/Restless-Legs-Syndrom-Die-vergessene-Krankheit

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Kommentare: 4
  • #1

    Andreas Kohl (Mittwoch, 21 August 2019 07:21)

    Hallo, ich leide auch unter dem RLS Syndrom und einer Polyneuropathie. Ich habe lange Zeit Restex genommen um Linderung zu bekommen, musste aber mit der Zeit viel zu viele Tabletten nehmen um noch etwas Linderung zu erfahren. Ich habe aber sehr gute Erfahrungen mit cbd Öl gemacht - habe mehrere ausprobiert, aber dann eins gefunden, ein Schweizer Produkt, was mir nun ein Leben mit den Krankheiten absolut erträglich macht. Ich bin auch Dialysepatient und hatte enorme Probleme mit Blutdruckschwankungen, aber auch hier hat mir dieses Öl geholfen. Ich darf das Produkt hier bestimmt nicht nennen, aber wen es interessiert, der darf mich gerne anschreiben unter andikohlgmx.net

  • #2

    Andi XY (Montag, 16 September 2019 16:20)

    Hallo,
    Das mit dem cbd Öl finde ich gut und werde jetzt auch mal cbd Blüten probieren.
    Ich hatte das schon lange vor, aber da ich meine Cannabis Therapie (wegen recht heftigem RLS...) erst seit kurzem nicht mehr selbst zahlen muss, bleibt auch mal Geld für solche Experimente übrig... Bin gespannt ob es vielleicht genauso gut wirkt, wie die THC reiche/ cbd arme Variante...

  • #3

    Corlu (Sonntag, 13 September 2020 11:15)

    Ich habe andere Lösung ohne Medikamente gefunden. Ich habe alles mögliche versucht aber konnte ich meine Probleme nicht lösen. jetz endlich mal eine Lösung. Es war kompressionsstrümpfe. Ich kann gut schlafen. Sie können von Haus Arzt auf Rezept kriegen.

    Mit freundlichen Grüßen

  • #4

    Maddin (Dienstag, 02 März 2021 09:05)

    Ich habe für mich vorerst eine funktionierende Lösung gefunden. Allemal wert, es zu probieren.

    Übersicht:
    RLS seit 2016,
    vermutlich (zusammen mit weiteren körperlich-geistigen Voraussetzungen) ausgelöst durch Antidepressivum Escitalopram,

    außerdem ADS, HPU (was als Erkrankung nicht anerkannt ist aber bei mir ganz gut paßt), Angst, Depression, Polyneuropathie der Beine (was anscheinend eher Ausschlußkriterium für RLS sein soll), Krämpfe in den Waden (nehme viel Magnesium), hormonelle Probleme, Herzrhythmusstörung...

    RLS anfangs sogar in Beinen UND Armen, nach Absetzen von Escitalopram nur noch in den Beinen.

    Seit 2016 bis 2021 hatte ich die Symptome:
    Meist abwechselnd alle paar Sekunden rechts-links Zuckungen der Füße (PLM) an der Grenze zum Einschlafen und in abendlichen Ruhephasen. Fühlt sich an wie die Reaktion auf Fußkitzeln, aber ohne Kitzelreiz.
    Manchmal Stechen in den Füßen, das dann meistens auch schon abends; Stechen war immer ein schlechtes Vorzeichen. Meist dann auch feines Kribbeln in den Waden, auch ein schlechtes Zeichen.

    Meine Therapieversuche:
    myofasziale Massage der Waden (zeitaufwändig aber vorübergehend nachhaltig, kann man bei Bedarf wiederholen),
    Wechselduschen der Waden (mit Glück reicht das für ein mal einschlafen)
    Dehnen der Wadenmuskulatur (mit Zehen auf Treppenkante steigen und so 5-10 Minuten maximal Fuß hochbiegen; schmerzhaft aber hat auch öfters geholfen)

    Ich hatte später die Idee, etwas Harmloses einzunehmen das die Nerven beruhigt. Dazu bietet die Drogerie einfache Mittel.
    Ich habe Extrakt-Tabletten mit Hopfen (45mg) und Baldrian (187mg) gekauft und vor dem Schlafengehen eingenommen. Ich habe sofort einen Erfolg damit gehabt. In den folgenden Wochen habe ich mit der Dosis experimentiert. Anfangs mußte ich hochdosieren (3-5 Stück) oder in der Nacht "nachlegen", aber konnte dann auch immer einschlafen. Das habe ich so ein paar Monate gemacht. Mich machten die Tabletten übrigens nicht schläfrig, nur die Beine beruhigten sich.
    Vor kurzem habe ich vom Hausarzt eine Somnographie gemacht und habe meine Mittelchen zur Dokumentation des RLS weggelassen. Aber oh Wunder, das RLS ist ausgeblieben.
    Jetzt nehme ich ca. zwei Wochen keine Tabletten und bin symptomfrei!

    Meine Theorie dazu lautet, daß man in Ruhe feuernde Nerven so lange ruhigstellen muß bis sich der Reizzustand dauerhaft beruhigt hat.

    Tips:
    auf Ernährung achten (ausprobieren was gut ist). Alkohol vermmeiden. Kakao in jeder Form vermeiden. Kaffee vermeiden.
    Symptome und mögliche Ursachen genau beobachten (Tagebuch dazu könnte Hilfe leisten).
    Internetrecherche im Bereich AD(H)S, Dopamin, HPU.
    Wer an AD(H)S leidet sollte meiner Meinung nach Antidepressiva vermeiden.
    Bei mir hat stattdessen die Einnahme von Zink ( ! nach anfänglich bewußter Verschlimmerung ! ) gegen meine melancholische Grundstimmung geholfen.

    Alles Gute und viel Erfolg!