Botox bei neuropathischen Schmerzen ?

WENN NERVEN SCHMERZEN

Neuropathische Schmerzen entstehen, wenn Nervenstrukturen geschädigt werden. Die lädierten Nerven entwickeln eine Eigenaktivität. Sie senden elektrische Impulse ans ZNS, die dort als Schmerz wahrgenommen werden. Allein in Deutschland sind mindestens 2,6 Millionen Menschen von solchen chronischen Nervenschmerzen betroffen. Sie leiden an brennenden Dauerschmerzen, spontan einschießenden Schmerzattacken oder Taubheitsgefühlen. Meist ist der chronisch neuropathische Schmerz die Folge einer anderen chronischen Krankheit, zum Beispiel Diabetes, oder von Verletzungen.

THERAPIEALTERNATIVE DRINGEND ERFORDERLICH

Oft stoßen Ärzte bei der Behandlung neuropathischer Schmerzen an therapeutische Grenzen. Gängige Medikamente zur symptomatischen Therapie wie trizyklische Antidepressiva, Duloxetin, Gabapentin, Pregabalin oder retardierte Opioide vertragen viele Patienten nicht. Möglicherweise gibt es für sie zukünftig eine Therapiealternative: Botulinumtoxin A.

DEUTLICHE SCHMERZLINDERUNG

In einer aktuellen Studie erwies sich die Anwendung des Toxins als erfolgreich: Die an der Studie teilnehmenden Neuropathie-Patienten erhielten mehrere subkutane Botulinumtoxin-Injektionen in die schmerzende Körperregion. Nach zwölf Wochen wurde die Anwendung wiederholt. Die Schmerzintensität nahm daraufhin signifikant ab. Diese Therapie ist derzeit noch nicht zugelassen. Doch vielleicht erweitert sie zukünftig das Einsatzgebiet von Botulinumtoxin A. Die Substanz wird bereits unter anderem bei Spastik, Dystonie und chronischer Migräne eingesetzt.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Neurologie

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